Behandlung männlicher Unfruchtbarkeit

Im Falle von verschlechterten Werten beim Spermiogramm reicht es manchmal, den Lebensstil zu ändern (Zigaretten- und Alkoholgenuss einschränken, übermäßige physische Anstrengungen vermeiden, einer möglichen Erhöhung der Hodentemperatur vorbeugen, Vitaminnahrungsergänzungsmittel nehmen, insbesondere die Vitamine E und C). Es ist dabei notwendig daran zu denken, dass sich der Endeffekt auf die Qualität der Spermien erst nach drei Monaten einstellt (was den ungefähren Reifezeitraum von Spermien darstellt).

Falls beim Mann eine Ursache für die Unfruchtbarkeit diagnostiziert wird, kann eine hormonelle, antibiotische oder chirurgische Therapie aufgenommen werden.

Im Falle einer retrograden Ejakulation (Ejakulation in die Harnblase), die sich durch die Einnahme von Medikamenten nicht heilen lässt, können Spermien für die künstliche Befruchtung einer Eizelle aus dem Urin erhalten werden.

Falls im Ejakulat keine Spermien vorhanden sind (Azoospermie), ist es möglich, Spermien mittels einer chirurgischen Abnahme zu erhalten.

Im Falle, dass der Transport der Spermien zwischen dem Nebenhoden und dem Harnleiter gestört ist, können die Spermien mit Hilfe der MESA-Technik (micro epididymal sperm aspiration) durch das Absaugen von Spermien aus dem Nebenhoden gewonnen werden.

Im Falle einer Störung des Spermientransports zum Nebenhoden wird die TESE-Technik (testicular sperm extraction) gewählt, bei der dem Hoden ein kleines Stück des Keimepithels chirurgisch entnommen wird. Das entnommene Gewebe wird im Folgenden im Labor behandelt, und falls lebende Spermien enthalten sind, können sie zur Befruchtung mit Hilfe der ICSI-Technik verwendet werden.

Falls selbst auf diesem Weg keine Spermien erhalten werden, können Spenderspermien zur Befruchtung der Eizellen der Partnerin verwendet werden.

Assistierte Reproduktion

Falls es dem Paar nicht gelingt, nach einer vorherigen Therapie der männlichen Unfruchtbarkeit auf natürlichem Wege schwanger zu werden, bietet sich eine Reihe von Methoden zur assistierten Reproduktion an.

Falls beim Mann eine Normospermie oder lediglich eine leichte Verschlechterung einiger Schlüsselparameter beim Spermiogramm festgestellt wurden, kann dem Paar vom Arzt eine intrauterine Insemination (IUI) empfohlen werden. Dieser Eingriff wird insbesondere in jenem Fall durchgeführt, wenn die Spermien selbst nicht in der Lage sind, den Gebärmutterhals bis in die Gebärmutter zu durchdringen (hierzu dient der Postkoitaltest – PCT). Falls aus irgendeinem Grund die Spermien des Partners zur Befruchtung der Eizelle nicht verwendet werden können, bietet sich die Möglichkeit einer assistierten intrauterinen Insemination (AIUI) an, bei der Spenderspermien verwendet werden. Die intrauterine Insemination wird meistens 3-4x durchgeführt, und falls diese Methode nicht wirksam ist, wird vom Arzt in der Regel die künstliche Befruchtung (IVF) empfohlen.

Falls die Werte beim Spermiogramm sowie vom Postkoitaltest normal sind und es dem Paar trotzdem nicht gelingt, spontan schwanger zu werden, wird vom Arzt in der Regel die Befruchtung mit Hilfe der klassischen Methode empfohlen (gemeinsame Inkubation der Gameten auf kleinem Raum in einem speziellen Medium).

Falls beim Mann eine verminderte Anzahl an Spermien, eine verminderte Beweglichkeit oder eine solche Morphologie der Spermien festgestellt wird, muss die klassische Befruchtungsmethode nicht effektiv sein. Für diese Fälle ist die ICSI-Methode (intrazytoplasmatische Spermieninjektion in die Eizelle) zur Befruchtung geeignet, bei der ein vom Embryologen ausgewähltes geeignetes Spermium direkt in die Eizelle eingeführt wird.

Eine Alternative zu dieser Methode ist die PICSI-Methode, die Ihnen in jenem Fall empfohlen werden kann, wenn im Ejakulat viele Spermien mit beschädigter DNA vorhanden sind. Bei dieser Methode werden Spermien neben einer optischen Beurteilung durch einen Embryologen auch einem Test bezüglich ihrer Funktionstüchtigkeit und Qualität unterzogen.

Wir bieten auch die Methode MACS zur Auswahl der Spermien vor der Befruchtung an. Es handelt sich um eine magnetisch aktivierte Zellsortierung. Mittels eines magnetisches Feldes können die Spermien mit beschädigter DNA gefasst werden. Die auf diese Weise ausgewählten Spermien weisen gegenüber der ursprünglichen Probe bessere Eigenschaften auf und ihre Verwendung erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung. 

Eine weitere Möglichkeit zur Entnahme von Spermien für eine anschließende Befruchtung von Eizellen stellt die IMSI-Methode dar.

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