FAQ – IVF und Unfruchtbarkeit

Was für ein Unterschied besteht zwischen Infertilität und Sterilität?

Gemäß der internationalen Klassifikation wird der Begriff Infertilität, d.h. eingeschränkte Fruchtbarkeit, in dem Fall verwendet, wenn die Frau auch nach einem Jahr regelmäßigen Geschlechtsverkehrs nicht schwanger wird. Nach zwei Jahren spricht man von Sterilität.

Innerhalb welchen Zeitraums sollte die Frau schwanger werden?

Bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr sollte die Frau innerhalb von 3-6 Monaten schwanger werden.

Wann sollte man nach den Ursachen für Unfruchtbarkeit suchen?

Das hängt sehr stark vom Alter der Frau ab. Bei Frauen bis 35 Jahren ist nach einem Zeitraum von einem halben Jahr eine Konsultation in einer spezialisierten Klinik zur Behandlung von Unfruchtbarkeit sowie eine Grunduntersuchung zu empfehlen. Bei Frauen ab 36 Jahren wird dies bereits nach drei Monaten empfohlen.

Warum sollte man mit einer Untersuchung nicht zu lang warten? Bei älteren Frauen sogar nur drei Monate?

Es wird lediglich eine Untersuchung möglicher Ursachen für die Unfruchtbarkeit empfohlen, keine Behandlung. Leider bestätigen die Erfahrungen, dass bis zu 90 % der Paare, die sich einer solchen Untersuchung unterzogen haben, eine Behandlung benötigen. Bei älteren Paaren ist es erforderlich, mit einer Behandlung so früh wie möglich zu beginnen. Im Alter von über 37 Jahren sinkt wesentlich die Qualität der Eizellen und dadurch erhöht sich das Risiko angeborener Entwicklungsstörungen.

Ist die Ursache für Unfruchtbarkeit häufiger aufseiten des Mannes oder der Frau?

Vor etwa sechs Jahren gab es noch keinen großen Unterschied zwischen der Häufigkeit von Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen und Männern. Zurzeit ist bei etwa 30 % der Frauen die Ursache für die Unfruchtbarkeit festzustellen. Bei bis zu 80% der Männer sind Störungen bei der Spermiogenese vorzufinden – diese Angaben gelten für Paare, die sich im Sanatorium Helios in Behandlung begaben.

Wie wird Unfruchtbarkeit behandelt?

Ohne eine ausführliche Untersuchung beider Partner kann ein idealer Behandlungsverlauf nicht festgelegt werden.

Brauche ich eine Überweisung für eine Konsultation oder Untersuchung bei Ihnen?

Zur Termin- und Untersuchungsvereinbarung in unseren spezialisierten Ambulanzen benötigen Sie keine Überweisung. Es reicht, einen Termin unter den Telefonnummern +420 549 523 258 zu vereinbaren, oder nutzen Sie unser Online-Beratung.

Mein Gynäkologe hat mir Tabletten zur Ovulationsauslösung verschrieben. Wie lange soll ich sie nehmen?

Zunächst ist hervorzuheben, dass vor der Verschreibung von Medikamenten zur Ovulationsauslösung eine Spermiogramm-Untersuchung des Partners durchgeführt werden sollte. Falls die Frau auch nach drei Monaten nicht schwanger wird, wird empfohlen, eine ausführlichere Untersuchung beider Partner durchführen zu lassen.

Mein Partner schämt sich davor, zu einer Untersuchung zu gehen.

Bei der ersten Spermiogramm-Untersuchung ist die Anwesenheit des Mannes nicht nötig. In diesem Fall können Sie das Sperma zur Analyse selbst mitbringen. Es ist jedoch notwendig, die Anweisungen zur Abnahme und zum Transport der Spermaprobe einzuhalten. Alle notwendigen Informationen teilen Ihnen unsere Mitarbeiter des andrologischen Labors unter der Telefonnummer +420 549 523 257 mit.

Können Sie mir empfehlen, welche Untersuchungen ich durchführen lassen soll?

Jedes Paar wird von uns individuell beraten. Allgemein kann Patienten empfohlen werden, vor jeder Untersuchung ihren Arzt zu fragen, warum diese Untersuchung durchgeführt wird und wie das Ergebnis den Verlauf der Behandlung beeinflusst.

IUI oder künstliche Befruchtung?

Jeder Arzt zieht sicherlich stets jene weniger anspruchsvollen Behandlungsarten wie die IUI vor. Für einen Erfolg sind jedoch auch einige grundsätzliche Voraussetzungen zu erfüllen – in die Gebärmutter müssen um die zehn Millionen bewegliche Spermien eingeführt werden, die Spermienmorphologie sollte sich innerhalb der Norm bewegen, auch die Durchgängigkeit der Eileiter sowie eine gerade verlaufende Ovulation in den Eierstöcken sind notwendig. Auch die Spermien sollten mit Hilfe des sog. IBT-Tests auf das Vorhandensein von Autoantikörpern untersucht werden. Doch auch nach dem Erfüllen all dieser Voraussetzungen bewegt sich die Erfolgsrate der IUI bei unter 15 %.

ICSI/PICSI/MACS/IMSI?

Vor der Entscheidung über die Durchführung der PICSI-Methode empfehlen wir den Spermien-DNA-Integritätstest. Bei der PICSI-Methode werden Spermien auf der Grundlage ihrer Funktionsfähigkeit und Eigenschaften ausgewählt. Wir können Ihnen auch die Methode MACS anbieten. Bei der Methode MACS kommt es zur Sortierung der apoptotischen Spermien, d. h. Spermien, bei denen die DNA-Fragmentierung eine Folge des Alters oder der Wirkung des oxidativen Stress ist (sie steigt deutlich bei Rauchen, Einnahme bestimmter Medikamente, psychischem Stress, erhöhter Hodentemperatur, etc.), und zwar in einem sehr frühen Stadium, wann degenerative Veränderungen noch nicht erkennbar sind. In indizierten Fällen ist deshalb eine Kombination von MACS + PICSI (Entfernung von sterbenden Spermien + gute Auswahl an reifen Spermien) besonders empfehlend. Die Spermienauswahl erfolgt bei der IMSI-Methode auf der Grundlage von Aufnahmen unter äußerst großer mikroskopischer Vergrößerung. Es gilt nicht immer, dass die teuerste Methode auch die beste ist – überlassen Sie die Auswahl einer geeigneten Befruchtungsmethode den Fachleuten, die damit Erfahrungen haben und die Untersuchungsergebnisse korrekt interpretieren.

Wie lange werden Embryonen kultiviert?

Je länger Embryonen kultiviert werden, umso stärker wirkt sich dies auf ihre Qualität und weitere Entwicklungsfähigkeit aus. Am zweiten Tag der Kultivierung haben Embryonen vier Zellen und die Chance auf eine Schwangerschaft beträgt ungefähr 25 %. Am dritten Tag bestehen die Embryonen aus 7-10 Zellen und beginnen, sich zu kompaktieren. Die Chance auf eine Gravidität liegt bei 35-40 %. Am fünften und sechsten Tag bilden sich Blastozysten heraus, die um die 120 – 200 Zellen enthalten, es beginnt die Differenzierung in Zellen, aus denen das Embryo entsteht, und in einen Teil, aus dem die Plazenta entsteht. Dieses Stadium erreicht nur ein kleinerer Teil der Embryonen (um die 30 %), aber ihre Chance auf ein weiteres Wachstum in der Gebärmutter beträgt ungefähr 50-55 %. Der Blastozysten-Transfer senkt die Anzahl an erfolglosen Embryonentransfers und senkt damit auch die Anzahl unnötig eingefrorener Embryonen.

Um qualitativ hochwertige Blastozysten zu erhalten, ist es notwendig, über eine spezielle Laborausstattung, über ein gut ausgebildetes Embryologieteam sowie über langjährige Erfahrungen zu verfügen.

Sollte vor dem Embryotransfer eine genetische Untersuchung der Embryonen PGT-M/PGT-A (früher PGD/PGS) durchgeführt werden?

Bei der genetischen Präimplantationsuntersuchung von Embryonen werden bei bis zu 50 % der Blastozysten genetische Fehler hinsichtlich der Chromosomenanzahl entdeckt (NGS-Methode). Die PCR-Methode ermöglicht es, Genmutationen festzustellen, die monogene Erkrankungen verursachen. Im Sanatorium Helios empfehlen wir, die PGT-M (früher PGD) – Untersuchung bei Paaren mit genetischer Erkrankung, bei Frauen ab dem 38. Lebensjahr, im Falle von wiederholt erfolglosen Embryonentransfers sowie bei schweren spermiogenetischen Störungen durchzuführen. Nach der Einführung von auf diese Art und Weise getesteten Embryonen in die Gebärmutter wird eine Erfolgsrate von bis zu 70 % erreicht.

Wie viele Embryonen werden in die Gebärmutter eingeführt?

Wir empfehlen den Transfer von lediglich einem Embryo, einer Blastozyste. Falls mehrere Embryonen kultiviert wurden, werden die übrigen Embryonen eingefroren und im Falle eines Misserfolgs nach ihrem Auftauen einzeln transferiert. Dadurch wird die Chance auf eine Schwangerschaft innerhalb eines Zyklus deutlich erhöht (beim Erhalt von mindestens 3 hochwertigen Embryonen, die stets einzeln transferiert werden, bewegt sich die kumulative Schwangerschaftsrate um die 90 %).

Welche Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft bestehen bei frischen oder tiefgefrorenen Eizellen?

Zurzeit wird zum Auftauen von Embryonen die sog. VITRIFIKATIONSTECHNOLOGIE angewendet. Die Vitrifikationsverfahren wurden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Genea perfektioniert. Dank dieser Technologie ist die Wahrscheinlichkeit für eine Gravidität nach der Einführung frischer als auch aufgetauter Embryonen genauso hoch, d.h. sie liegt bei um die 50 %.

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